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Zum Tod von Helmut Martin-Myren
2001 02 02 , Meerbusch, Oliver Keymis
Das kam
plötzlich. Helmut Martin-Myren ist tot. Sicher einer der aufrechtesten Menschen
in unserer Stadt. In Meerbusch. Als Künstler immer auch politisch aktiv. Ein
Mitstreiter. Manchmal auch umstritten. Aber immer gerade heraus. Ehrlich
streitend. Anspruchvoll. Und im grundlegenden Sinne radikal: von der Wurzel
ausgehend. Selten einfach zu einem Kompromiss bereit, aber wenn es wirklich sein
musste und er zu überzeugen war, dann war Helmut Martin-Myren auch
kompromissfähig.
Ungern aber.
Er litt an dieser Welt, aber damit wollte er sich nicht abfinden. Er versuchte,
mit seinen Mitteln, den künstlerischen, wie auch theatralischen, seinen Protest
zu formulieren gegen Krieg und Gewalt, Hass und Ausländerfeindlichkeit,
politische Dummheit und immer wieder Umweltzerstörung. Seine Performances
schlugen an - nicht immer ein. Aber er war unverdrossen und mutig. Konsequent
und beharrlich. Das beeindruckte.
Er demonstrierte als Künstler immer wieder gegen die Naturzerstörung durch den
oberirdischen Weiterbau der A 44-Rheinquerung und machte als einer der Ersten
laut und vernehmlich auf die drohende Zerstörung des Klostergeländes HAUS MEER
aufmerksam. Er rief noch Anfang 2000 auf zur Aktionsgemeinschaft "RETTET HAUS
MEER" und stellte seine ganze Kraft auch hier der guten Sache zur Verfügung.
Irgendwann reicht die Kraft nicht mehr.
Das kam plötzlich.
Alle, die Helmut Martin-Myren als Mitstreiter erlebten, wissen, was sie an ihm
gehabt haben. Und sind traurig, dass er nicht mehr lebt.
Der Meerbuscher Künstler Helmut Martin Myren, der im Februar 2001 verstarb, glaubte an die Notwendigkeit steten Mahnens und aktiver Meinungsbildung. Seine Themen reichten von Frieden und Menschenrechten bis hin zu Umweltthemen.
04.09.2011 14:17