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Das Mützenband

1675

Allgemein bezeichnet man das Jahr 1675 als das Geburtsjahr der Brandenburg -preußischen und damit auch der Bundesflotte, weil in diesem Jahr der Große Kurfürst nach der siegreichen Schlacht bei Fehrbellin über die gerade seine Seemacht einengenden Bestimmungen des Vertrages von Labiau ( 20.11.1656) hinaus die volle Souveränität über Preußen auch auf die Macht zur See ausdehnen konnte.

Eine Uniform jedoch gab es nicht, ebenso wenig wie in anderen Staaten jener Zeit. Auf dem Kopf trugen die Offiziere einen breitkrempigen Hut und die Matrosen eine Filzkappe.

1751

Als Friedrich d. Große während des Schlesischen Krieges 1751 einige Schiffe zur Verteidigung von Steten, Danzig und Pillau ausrüstete, trugen die Matrosen einheitlich weiße, mit einem schwarzen Band verzierte Hemden und ein schwarzes Samtbarret.

Es sollte aber noch mehr als ein halbes Jahrhundert vergehen, bis man sich entschloß, eine wirklich einheitliche Marine - Uniform zu schaffen.

1815

Als nach dem Wiener Kongreß 1815 der "Deutsche Bund" geschaffen wurde, dem Küstenstriche an Nord - und Ostsee gehörten, kam es in Preußen zur Gründung einer Kriegsmarine. Diese Gründung wird auf den 23.10.1815 datiert, den Tag, an dem der schwedische Marineoberleutnant Longe dem Gouverneur von Stralsund , Generalmajor von Engelbrechten , sechs schwedische "Kanonier - Schaluppen" übergab und gleichzeitig mit dem Rang eines Marinehauptmannes in preußische Dienste trat.

1816

Der zuvor schon beschriebene Marinehauptmann Longe machte erstmalig den Vorschlag für Uniformen. Eine Kabinettsorder vom 12.07.1816 traf die Bestimmungen über die Marineuniformen. Für Unteroffiziere und Matrosen sollte als Kopfbedeckung ein "ziemlich" hochgeführter Hut mit der preußischen Kokarde "schwarz - weiß" und mit der Inschrift des Schiffsnamens eingeführt werden. Nach einer Vorlage des Kriegsministers  beim König lehnte dieser die Mützeninschrift bei den Unteroffizieren ab.

1818

In einer A.C.O. vom 30.01.1818 wurde für Mannschaften eine gewöhnliche Dienstmütze mit Lederschirm und einem dauernd zu tragenden Überzug vorgeschrieben, an der eine Nationalkokarde zu tragen war, die eine Verkleinerung der Rosette der früheren Schärpe der kurbrandenburgischen Marine darstellte. Diese Uniformen wurden zwar hergestellt, sind aber nie getragen worden.

1823

Im Jahre 1823 wurden die "Garde - Mariniers" bei der Garde - Pionier -Abteilung in Potsdam als neue Marineeinheit errichtet. Als Kopfbedeckung hatten die "Garde - Mariniers" Hüte nach Seemannsart" (Lackhüte).

Schon 1814 bekam König Friedrich Wilhelm III. vom damaligen englischen Prinzregenten Georg (1820 - 1830 König Georg IV.) in Portsmouth eine Modell -Fregatte zum Geschenk.

Die später deutsche Besatzung trug zunächst eine schirmlose blaue Mütze und als sie die Uniform der "Mariniers" bekam, statt der Lackhüte einen Strohhut mit dem Mützenband:

MATROSE SR.MAJESTÄT DES KÖNIGS

Die kommandierten Marineangehörigen der "Marinestation Potsdam" trugen die Uniformen ihrer Marineteile aber als Mützenband HOHENZOLLERN.

1848

Mit A.C.O. vom 05.09.1848 erfolgte die Gründung eines "Marine - Bataillon" aus dem  wenige Wochen vorher gegründeten "Küsten - Bataillon". Dieses "Marine - Bataillon"  umfaßte zwei Kompanien.

Seeleute = Bemannung, kämpfende Soldaten = Besatzung.

Letztere kamen überwiegend von den "Garde - Mariniers" und behielten ihre Uniform. Für die "Bemannung" griff man auf die Uniformvorschläge des Oberst Longe zurück. Der Vorschlag, das Mützenband an der rechten Seite der Mütze zusammen zu nähen, wurde  aber nicht angenommen. Weiter war ein Strohhut vorhanden, der von einem schwarzen  Seidenband umgeben war. In einem vom 02.10.1848 von Prinz Adalbert von Preußen an das preußische Kriegskabinett gerichteten Schreiben heißt es: Die " . . . hinten

herabhängenden Bänder am Hut gehören zu dem schwarzseidenen Bande, auf dem bei den uneingeschifften oder auf Kanonenbooten, die keinen Namen führen, dienenden Leute in goldenen Buchstaben K.M. (Kgl. Marine), während sonst stets der Name des  Fahrzeuges, zu dem der Matrose gehört, auf das Mützenband zu setzen ist . . ." Doch diese Uniformen, die bei einer Reise der Mercur (Transportschiff) getragen wurden, hatten sich nicht bewährt. Kpt.z.S. Donner, der Kommandant, bemängelte sowohl die Uniform, wie auch das schlechte Arbeits - und Schuhzeug.

1849

Als man 1849 beabsichtigte, Freiwillige für eine Matrosendivision einzustellen, kommt das "Allgemeine Kriegs - Kabinett" auf einen Bekleidungsvorschlag zurück, den Prinz  Adalbert nach dem negativen Bericht des Kpt.z.S. Donner neu entworfen hat. Dieser  Vorschlag fand auch Billigung durch Friedrich Wilhelm IV. Mit den "Allerhöchsten Uniform - Bestimmungen über eine Uniformänderung und Rangangleichung in Preußen"  vom 27.04.1849 wurde die erste offizielle Uniform durch das Kriegsministerium im Militärwochenblatt Nr.33 verkündet.

Als Kopfbedeckung dient ein nunmehr etwas flacherer Matrosenhut, weiter eine blaue  Tuch - oder Wollmütze. Ein Zusatz im Erlaß vom 27.04.1849 bestimmte folgendes: Der niedrige Matrosenhut ist mit einem schwarzseidenen Band zu versehen, auf dem der Name des Schiffes oder einfach "Königliche Marine" gedruckt ist. Die Innung des Schneiderhandwerks in Berlin, welche die Uniformen herstellte, besorgte dazu die  Druckstempel. Die Initialen K.M. wurden nun anstelle der früheren Kokarde von der Bemannung als auch Besatzung getragen.

1850

Am 17.03.1850 erfolgt ein erneuter Uniformvorschlag von Prinz Adalbert, da man teilweise mit den vorhandenen Uniformteilen nicht einverstanden ist. Die Kopfbedeckung der Matrosen sieht nun so aus: Gemäß eines Schreibens Prinz Adalberts an das preußische Kriegsministerium vom 01.01.1850 wird gebeten, daß beim Borddienst ein großer Filzhut - nach französischem Vorbild - mit Wachsleinwand aufgesetzt werden darf, an Stelle des vorhandenen Strohhutes. Auf ihm wird mit oder ohne Überzug ein schwarzseidenes Band befestigt, das wiederum die Buchstaben K.M. trägt oder aber wieder den voll ausgeschriebenen Schiffsnamen. Noch bis 1873 gehörte dieser Hut zur regulären Ausrüstung. Außer diesem Hut gibt es, wie bereits erwähnt, die dunkelblaue Tuch oder Wollmütze. Auch diese Mütze ist mit den goldenen Buchstaben K.M. verziert.

Diese Goldbuchstaben sind das Nationalitätenabzeichen, nicht die Kokarde.

1852

Gemäß A.C.O. vom 02.03.1852 erfolgte eine Neueinführung einiger Uniformteile, darunter auch die Kopfbedeckung der Mannschaften. Nach den ersten Vorschlägen  Prinz Adalberts waren Strohhüte vorgesehen, doch konnte man die Hüte nicht immer in den passenden Größen finden und sie passten auch nicht zum rauhen Seeklima. Es wurden die verschiedensten Hüte ausprobiert: lackierte Filzhüte, Hüte aus gepresstem Leder, bis man Filzhüte - wie bereits erwähnt - nach französischem Muster einführt. Ähnlich ist es bei den Mützen. Hier folgt der blauen Tuchmütze vom 27.04.1849 und 17.03. 1850 zunächst am 27.12.1852 eine gewirkte Mütze.

1853

Doch schon am 07.12.1853 lehnte Prinz Adalbert diese Mütze wieder ab, so das man kurz darauf eine Mütze nach französischem Muster einführte. Das Mützenband wird an  der rechten Seite zu einer Schleife gebunden und oben auf dem Deckel der Mütze befindet sich ein roter "Puschel". Ähnlich wie bei der französischen und italienischen  Marine noch heute zu sehen.

1859

Am 29.05.1859 fiel bei den Mannschaften der Bemannung und Besatzung die Buchstaben K.M. weg. Die Mannschaften des Seebataillons bekamen die preußische  Metallkokarde, während die Matrosen die Buchstaben K.M. durch ein Mützenband wie beim Hut mit dem goldgedruckten Namen des Schiffes oder, wenn sie der Flotten - Stamm -Division angehörten, durch ein Band mit der Inschrift KÖNIGLICHE MARINE zu ersetzen hatten.

1867

Als Kopfbedeckung gibt es jetzt vier Varianten: die flache Tellermütze, die blauwollene Mütze und der flache Matrosenhut. Diese drei Kopfbedeckungen sind mit dem schwarzseidenen Mützenband mit der Inschrift KÖNIGLICHE MARINE bzw. mit der Kokarde versehen. Der Lacklederhut dient nur zu Paradezwecken.

1870 / 1871

Nach dem Krieg von 1870 / 71 wurde aus der königlichen Marine nun eine Kaiserliche Marine.

1873

In der A.C.O. vom 28.01.1873 heißt es:

"Das von den Mannschaften Meiner Marine an der Kopfbedeckung getragene Band mit der Bezeichnung KAISERLICHE MARINE oder mit dem Namen des Schiffes ist als der militärischen Kokarde gleichzubedeutendes Abzeichen anzusehen. Das gedachte Band darf von den Marinemannschaften in der Zeit nicht getragen werden, für welche ihnen die Berechtigung zum Tragen der militärischen Kokarde aberkannt worden ist." Mit einer Anordnung des Chefs der Admiralität vom 09.07.1873 werden die silbernen Unterscheidungsmerkmale für das technische Personal eingeführt. Die Schrift in dem  Mützenband wird silberfarben. Diese Anordnung enthält auch den Wegfall des alten Lackhutes. Der Anlaß zu dieser Maßnahme, so erzählt man, sei entstanden bei der Suez  - Kanal - Feier, als der Kaiserin Eugenie an Bord eines der dort anwesenden preußischen Kriegsschiffe - auf dem sie sich aufhielt - der Hut eines in den Rahen paradierenden Matrosen vor die Füße gefallen sei. Anstelle des Hutes kommt eine zweite Mütze. Zu dieser Anordnung der Admiralität erscheint ein "Abänderungsbefehl die Bekleidung der Marinemannschaften betreffend." In ihm heißt es unter anderem:

"Zur Unterscheidung der einzelnen Marineteile werden äußere Abzeichen an der Bekleidung eingeführt. Als derjenige Teil der Uniform der Mannschaften, welcher die Unterscheidungszeichen der einzelnen Marineteile zu geben hat, ist das Mützenband bestimmt worden." Die bisherigen Flottenstamm - Divisionen erhalten ein Mützenband in Gold gewirkt mit der Inschrift: 1.I.KAISERLICHE MARINE I.1., wobei die römische Ziffer die Abteilung und die arabische Ziffer die Kompanie bedeutet. Die bisherigen Werft - Divisionen erhalten ein gleiches Band in Silber, die Schiffsjungen ein Band mit Goldbuchstaben ohne Zahlen.

1875

Mit A.C.O. vom 17.08.1875 gilt folgendes für Unteroffiziere und Mannschaften: Die blaue Mütze bleibt unverändert. Das Mützenband ist 116 cm lang und 3,2 cm breit. Die Aufschrift lautet allgemein KAISERLICHE MARINE. Dahinter in römischen Ziffern die Nummer der Division, hinter dieser in arabischen Ziffern die Nummer der Abteilung. Während die Inschrift bei der Matrosendivision und der Matrosenartillerieabteilung in Gold gestickt war, trug die Werftdivision Silber und die Schiffsjungenabteilung rot, letztere ohne Abteilungsziffern. Matrosen der 2.Klasse des Soldatenstandes war das Tragen des Mützenbandes verboten.

1877

Die See - Artillerie, seit 1877 Matrosen - Artillerie - Abteilung wurde durch A.C.O. vom  31.10.1857 zum 11.11.1857 aufgestellt. Im Jahre 1877 erfolgte im Zuge einer Umorganisierung die Änderung des Namens. Die Truppe bildete ihre Angehörigen nicht selbst aus. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, letztere nach einjähriger Dienstzeit, traten aus der Artillerie des Landheeres zu ihr über. Die bis dato getragene Uniform wurde 1877 gegen seemännische Bekleidung getauscht und die Mützenbänder hatten die Inschrift:

KAISERLICHE - MATROSEN -ARTILLERIE.

1878

Da die Kopfbedeckung der Mannschaften immer noch Schwierigkeiten bereitet, führt man nach einem Admiralserlaß vom 07.12.1878 eine neue dunkelblaue Tuchmütze ein. Sie ist jetzt 11 cm hoch, hat eine Versteifung im Deckel und eine Fischbeineinlage.

1879

Mit Befehl vom 21.11.1879 führte der Marineminister Stosch aus Ersparnisgründen wieder bedruckte Mützenbänder ein. Bei Paraden blieben dagegen die gewebten Bänder.

1883

Da sich die bedruckten Bänder aber nicht bewährten, wurde dieser Befehl am 05.10.1883 wieder aufgehoben (Man benötigte also fast vier Jahre, um dieses festzustellen). Die neue Torpedowaffe erhielt besondere Bänder mit folgender Aufschrift:

I.TORPEDOBOOTS - DIVISION I.

Mit diesem neuen Band wurden die bisherigen Bänder mit dem Namen der Torpedoboote abgelöst, denn in Zukunft wurden die Boote nur noch mit Ziffern und Buchstaben versehen. Die aus der alten Seeartillerie hervorgegangene Matrosenartillerie erhielt am 21.12.1883 ein neues Band mit der Inschrift:

1.I.KAIS.MATR.ARTILLERIE I.1.

1884

Mit A.C.O. vom 15.04.1884 erhielten die Mannschaften den Befehl, die schwarz - weiß - rote Kokarde zu tragen (siehe 1873). Dieser Befehl wurde aber nicht mit allgemeiner Begeisterung aufgenommen. Nach dem alten Seemannsspruch: "Bei Gott und der Marine ist nichts unmöglich" setzte sich bei höheren Dienststellen die Erkenntnis durch, das das Tragen des Mützenbandes eine besondere Ehre sei, die Treue zu seiner Einheit und die Kameradschaft fördere. Dieses galt aber nicht für Soldaten der 2.Kl. des Soldatenstandes. Für sie wurde die Erlaubnis erst viel später erteilt. ( Zwischenzeitlich, nämlich durch Befehl vom 14.03.1889, durften sie nicht einmal das Mützenband tragen.) Der Stolz und die Freude am Mützenband ging so weit, daß die entlassenen Reservisten, die ihre letzte Uniform mit in die Heimat nehmen durften, sich ein extra langes Band besorgten und in die Mütze einzogen. Diese Bänder waren ca.4 m lang und die Enden reichten bis auf den Boden. Die Beschriftung dieser "Reservistenbänder" trieb zum Teil herrliche Blüten wie z.B.:

EIN MAEDCHEN WELCH MARINE TRAUT / HAT MEIST AUF LOSEN SAND GEBAUT

RESERVE S.M.S. KAISER KARL DER GROSSE / HIER LIEBT MARINE NUR ZUM  SCHERZ / DEM LIEB DAHEIM GEHOERT DAS HERZ

oder

DOCH JETZT IST UNSERE DIENSTZEIT AUS / RESERVE HAT RUH JETZT GEHT’S NACH HAUS / RESERVE S.M.S. BREMEN / HAT TREU GEDIENT AM FERNEN  STRAND / VON CANADA BIS FEUERLAND PAROLE HEIMAT

1887

Im Jahre 1887 erhielt die Torpedowaffe eine eigene Stammabteilung, die aus dem Torpedo -detachement hervorging und damit ein eigenes Mützenband mit der Aufschrift:

I.T.KAISERLICHE MARINE T.I.

Doch bereits vier Monate später wurde die Abteilung vergrößert und wechselte das Band in

1.II.TORPEDO - ABTHEILUNG II.1.

1890

Wesentliche Veränderungen bei der Uniform für Unteroffiziere und Mannschaften gab es seit 1873 nicht mehr. Bei den Mützenbändern sind noch einige Dinge zu beachten. Die Angehörigen der ( Halb -) Flottillen der Nordsee tragen gerade, die der Ostsee ungerade Nummern vor bzw. nach der Beschriftung auf dem Mützenband. Mit Verordnung vom 01.08.1890, MVBl Nr.14 / 130, wurde bestimmt, daß bei den Schiffs namen auf dem Mützenband die Buchstaben S.M.S. ( Seiner Majestät Schiff ) voranzusetzen sind. Ausgenommen davon sind die kaiserlichen Yachten. Deren Bezeichnung lautet S.M.Y.

1900

Ab 08.10.1900 bekamen die Schiffsjungen, die bisher gewebte Bänder mit roter Beschriftung trugen, die Beschriftung in roter Seide gestickt.

1913

Mit A.C.O. vom 03.05.1913 wurde eine Marine - Luftschiff - Abteilung und am 01.06.1913 eine ( später mehrere) Marine - Fliegerabteilungen gebildet. Hinzu kam noch ein Freiwilliges - Marine - Fliegerkorps.

Die Marine - Fliegerabteilungen unterteilten sich noch in Marine - Seeflug - und Marine –Land -flug - Stationen. Die Mützenbänder trugen als Inschrift in goldenen bzw. silbernen

Buchstaben:

MARINE - LUFTSCHIFFER - ABTEILUNG

MARINE - SEEFLIEGER - ABTEILUNG

MARINE - LANDFLIEGER – ABTEILUNG

Hinzu kamen bei den verschiedenen Abteilungen die Nummern in arabischen Zahlen. Bis zum Beginn des 1.Weltkrieges wurde auf den afrikanischen und anderen überseeischen Stationen von den Mannschaftsdienstgraden immer noch, je nach Witterung, ein Strohhut, die blaue Mütze oder der Tropenhelm mit Mützenband und Kokarde getragen.

1914 - 1918

Kurz nach Beginn des 1. Weltkrieges kam es durch den weiteren Ausbau und der starken Vergrößerung der Marine fast zu einer Inflation von Mützenbändern. Auch gab es einige sehr kuriose Bänder, wie z.B.

MARINE - RADFAHR - KOMPANIE, BAUDIVISION oder SCHWERES KORPS - ARTILLERIE - REGIMENT.

Die Marine stellte auch Pionierbataillone und Artillerieabteilungen an der Westfront auf. Die Soldaten trugen feldgraue Uniform, dazu graue oder blaue Mützen mit Bändern! Die Marinefliegereinheiten an der Westfront trugen ebenfalls feldgrau, dazu die Matrosenmütze mit Mützenband. Die Mützenbänder wurden aus Rohstoffmangel zum Ende des Krieges hin in gelber bzw. weißer Baumwolle gestickt.

1919

Nach einem Gesetz, verabschiedet am 16.04.1919 und verkündet im MVBl Nr.17 vom 28.05.1919, wird die "Neuaufstellung einer vorläufigen Reichsmarine" beschlossen. Laut MVBl Nr.24 vom 07.08.1919 werden die Bekleidungsbestimmungen vorgeschrieben. Von der Reichsmarine wurden nur die Mützenbänder mit der goldenen Inschrift übernommen. Bei den fahrenden Einheiten mußte das S.M.S. durch übermalen bzw. entfernen der ersten beiden Buchstaben verändert werden.

1920

Offiziell endete das Tragen der Bänder mit der Bezeichnung S.M.S. gemäß der Verordnung des Reichspräsidenten erst am 21.01.1920 laut MVBL Nr.48 / 20.

1921

Am 23.03.1921 wurde das neue Wehrgesetz beschlossen. Verkündet wurde es im MVBl Nr.9 vom 05.04.1921. Im MVBl Nr.10 vom 15.04.1921 wurde das neue Gesetz über die "Bekleidung und Ausrüstung der Reichsmarine" bekanntgegeben. Für das Mützenband hat sich in Bandlänge und Trageweise keine Änderung ergeben. Die Inschrift auf den Bändern hat sich geändert. Die silbernen und die roten Inschriften fielen weg. Bei der jetzigen Schrift handelt es sich um goldgewirkte lateinische Großbuchstaben und Nummern. Darüber befestigt ist nun die neue Reichskokarde. Aufgrund der schlechten Rohstofflage durften die alten Mützenbänder an Bord noch aufgetragen werden.

1924

Am 17.01.1924 wurden die "Marine - Bekleidungs - und Anzugs - Bestimmungen" zusammen -gefaßt und galten ab 26.01.1924. Die flache blaue Mütze, die getragen wird, ist vorn 3,5 cm hoch, genauso gearbeitet ist die weiße Mütze, zu der auswechselbare  weiße Bezüge vorhanden sind. Das Mützenband ist 3,2 cm breit und 116 cm lang. Die Enden werden schwalbenschwanzförmig geschnitten.

1929

Der "Bund für deutsche Schrift" trat ab 1927 mehrfach an die Reichsmarineleitung heran, die Beschriftung der Schiffe und der Mützenbänder in der deutschen Schrift auszuführen.

Am 14.10.1929 gab die Reichsmarineleitung bekannt: Ab sofort werden bei Schiffsneubauten die Schiffsnamen, die Mützenbänder und alle sonstigen Beschriftungen in der " Fetten Reichsdruckerei = Fraktur" ausgeführt.

1930

Die Besatzungen der Kreuzer Karlsruhe und Köln erhielten kurz vor einer Auslandsreise neue Mützenbänder. Die Bänder blieben in Länge und Breite gleich, erhielten aber an Stelle der lateinischen Großbuchstaben deutsche (fraktur) Schriftzeichen. Die Schrift - insbesondere die kleinen Buchstaben - war zu klein gewählt und bereits auf kurze Entfernung nicht mehr deutlich zu entziffern. Man wählte dann so große Buchstaben, wie sie gerade noch auf der Breite des Bandes Platz hatten.

alt: KREUZER KARLSRUHE                    Neu: Kreuzer Karlsruhe

1933

Die "Marine - Bekleidungs - und Anzugs - Bestimmungen" wurden in eine Marinedienstvorschrift (MDv 260) zusammengefasst. Danach sah die Uniform folgendermaßen aus: Alle Soldaten trugen auf der rechten Brustseite aller Uniformstücke  - mit Ausnahme des Mantels - das neugeschaffende Hoheitsabzeichen in Form eines Adlers mit breiten Flügelschwingen, der in seinen Fängen einen Eichenlaubkranz mit einem darinnen befindlichen Hakenkreuz hält. Des weiteren kommt gleich in den Anfangstagen eine neue Nationalkokarde zur Ausgabe und zwar in den jetzigen Reichsfarben schwarz - weiß - rot. Die Mützenbandaufschrift ändert sich in Kriegsmarine. Bei den Schiffseinheiten bleibt sie unverändert. Das Band ist weiterhin 3,2 cm breit und 116 cm lang.

1934

Ab dem 25.03.1934 wird zusätzlich zum Mützenband und Kokarde das Hoheitsabzeichen in Form des Adlers (wie schon beschrieben) über der Kokarde getragen.

1939 - 1945

kurz nach Kriegsbeginn erfolgte durch Erlass des OKM vom 05.09.1939 die Ausgabe des Mützenbandes Kriegsmarine an alle Unteroffiziere und Mannschaften. Die bisherigen Bänder mußten aus Geheimhaltungsgründen getauscht werden. Diese Tauschaktion zog sich aber in einigen Truppenteilen bis ins Frühjahr 1940 hin. Kammerbänder = gelbe Baumwolle, Kantinenbänder = Metallfaden Bis zum Ende des Krieges gab es keine Veränderungen bei den Mützenbändern.

1945 -1947 /1951

Am 01.08.1945 wurde durch die englische Besatzungsmacht, soweit diese dafür zuständig war, die GERMAN MINE - SWEEPING ADMINISTRATION, kurz GM / SA genannt gegründet. Sie hatte die Aufgabe, ähnlich wie schon Verbände der Marine nach dem ersten Weltkrieg, die zahlreichen noch bestehenden Minenfelder zu räumen. Die Kopfbedeckung war die im Jahre 1938 eingeführte Bordmütze auch Schiffchen genannt (MVBl Nr.762). Es wurde natürlich ohne Kokarde und Hoheitsabzeichen getragen. Im Dezember 1947 wurde die GM / SA aufgelöst. Damit hörten keineswegs die Nachfolgeverbände der Marine auf. Zahlreiche neue Verbände wurden im Laufe der Jahre neu aufgestellt. Zur gleichen Zeit wie die GM / SA wurde in Bremerhaven unter amerikanischer Regie die Marine - Dienstgruppe, kurz MDG ins Leben gerufen. Auch dieser Verband wurde Ende 1947 aufgelöst. Das Personal wurde teilweise entlassen, ein Teil verblieb als Hilfspersonal bei der amerikanischen Marine, ein anderer Teil wechselte zum "Minenräumverband des Zollgrenzschutzes" nach Cuxhaven, der bis zum 30.06.1951 bestand.

1951

Am 01.07.1951 wurde der "Bundesgrenzschutz - See" aufgestellt. Diese Einheit kann aufgrund der Aufgabenstellung nicht als Nachfolgeverband der Kriegsmarine angesehen werden. Der Bundesgrenzschutz - See übernahm die Mützenbänder mit der gotischen Schrift, wobei zu Beginn der eigentliche Name noch in Anführungszeichen gesetzt wurde wie z.B.: Begleitschiff "Eider". Desweiteren wurde die " LABOR SERVICE UNIT B" in Bremerhaven und "C" in Schierstein aufgestellt. Ihre Aufgaben waren die gleichen geblieben, wie sie schon die vorher genannten Verbände GM / SA und MDG durchgeführt hatten. Als Kopfbedeckung diente auch hier das alte bewährte Schiffchen als Bordmütze. An dessen linker Vorderseite - genau wie vorher bei den anderen Verbänden - waren die Buchstaben "LSU" angebracht.

1955

Nach der Kapitulation und Demobilisierung der deutschen Streitkräfte am Ende des 2. Weltkrieges gab es - abgesehen von den zwischenzeitlichen Nachfolgeverbänden - keine offiziellen deutschen Streitkräfte. Am 12.11.1955 rückten die ersten Soldaten wieder in die Kasernen ein. Nach dem neu geschaffenen Soldatengesetz vom 19.03.1956 bestimmt der Bundespräsident die Uniform und Dienstgradabzeichen der Soldaten. Nach diesen Bestimmungen erhalten alle Uniformen der neu aufgestellten Teilstreitkräfte neue Farben und Embleme, NICHT SO die Marine. Die Uniform bleibt in ihrer Urform erhalten. Die Mannschaften und Unteroffiziere tragen die fast unverändert gebliebene Mütze, allerdings jetzt mit der schwarz - rot - goldenen Kokarde an Stelle des früheren Hoheitsadlers. Das Mützenband ist unverändert geblieben, alle Bänder zeigen als Inschrift die Schiffs - und Schulenbezeichnung in Frakturbuchstaben.

1959

Am 08.06.1959 erfolgt eine Ergänzung und Änderung der Uniform gemäß der 3.Anordnung des Bundespräsidenten über die Uniform der Soldaten.Durch Eingliederung in die NATO ändert sich ein weiteres Mal die Inschrift der Mützenbänder. Diese erscheint nun wieder in lateinischen Großbuchstaben.

Alt: Bundesmarine Neu: BUNDESMARINE

Umlaute werden jetzt aber nur mit einem Buchstaben geschrieben.

Alt: MARINESCHULE MUERWIK Neu: MARINESCHULE MÜRWIK

Die Mützenbänder mit der alten Schriftform wurden noch bis Anfang 1960 aufgebraucht  und dann gab es nur noch die neue (alte) Form (siehe Kaiserliche - bzw. Reichsmarine). Kammerbänder = gelbe Baumwolle, Kantinenbänder = Metallfaden. So haben sich die Mützenbänder der Bundesmarine seit 1960 im wesentlichen nicht mehr geändert. Einzig durch verschiedene Webereien und Stickereien, die im Auftrag des Materialbeschaffungsamtes Bänder herstellten, gibt es Unterschiede, die aber minimal sind.

1956

Mit Erlaß vom18.01.1956 wurde in der 1949 entstandenen DDR die Nationale Volksarmee aufgestellt. Mit diesem Erlaß wurde der Prozeß der Wiederbewaffnung im nachhinein legalisiert. Schon am 15.06.1950 wurde die Hauptverwaltung Seepolizei gegründet. Die Seepolizei war die erste Stufe auf dem Weg zu regulären Seestreitkräften. Im Jahre 1952 wurde die Seepolizei offiziell in Volkspolizei – See umbenannt. Am 01.03.1956 nahm die Verwaltung Seestreitkräfte ihre Dienstgeschäfte auf. Die Volkspolizei - See ging mit ihren Truppen und Fahrzeugen nahtlos in die Seestreitkräfte der DDR über. Die Uniformen dieser Teilstreitkraft waren fast unveränderte Kriegsmarineuniformen. Das Mützenband hatte die in gotischen Buchstaben gehaltene Inschrift Seestreitkräfte. Zuvor war die Inschrift Seepolizei oder Volkspolizei - See. Die Kokarde an der Mütze war schwarz - rot - gold. Als Abweichung hiervon hatte das Personal der Grenzbrigade Küste als Inschrift auf dem Mützenband in gotischen Buchstaben Grenzbrigade Küste.

1960

Am 10.10.1960 verlieh der nationale Verteidigungsrat den Seestreitkräften offiziell die Bezeichnung Volksmarine.

1962

Gemäß dem 2. Beschluß über die Einführung der Uniform, der Dienstgradabzeichen und der Dienstgrade für die Nationale Volksarmee vom 25.01.1962 gab es folgende Veränderungen: An Stelle der bisherigen schwarz - rot - goldenen Kokarde tritt ein Blechabzeichen in Form des Staatsemblems, Hammer und Zirkel in einem Ährenkranz. Die Mützenbänder werden gewechselt und haben jetzt die Inschrift Volksmarine.

1966

Im Frühjahr 1966 gab es wieder eine Änderung. Die bisherigen Grenztruppen, wurden mit der normalen Marineuniform eingekleidet. Das Mützenband hatte nun die Inschrift Grenztruppen bzw. Grenztruppen der DDR. Im Gegensatz zur Bundesmarine gab es bei der Volksmarine für die einzelnen Schiffe, Schulen und Landeinheiten keine besonderen Mützenbänder. Mit dem Tage der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten konnte es nur eine Marine in Deutschland geben. Am 02.10.1990 stellte die Volksmarine alle Einheiten außer Dienst, von denen die Bundesmarine nur einige wenige übernahm.

Eine andere Version über die traditionelle Entwicklung des Mützenbandes

Die Aufzeichnungen zur Entwicklung des Mützenbandes bei der Deutschen Marine geben den historischen Rahmen - es bleibt die Ausschmückung mit einer Überlieferung, die von Jahr zu Jahr, von Seemann zu Seemann, von den Alten an die Jungen weitergegeben wurde. Historisch belegbar ist diese Überlieferung nicht. Wenn die Matrosen in früheren Jahrhunderten an Land gingen, nahmen sie, genau wie heute, bei einer Einkehr ihre Kopfbedeckung ab. Bei der Menge der Kopfbedeckungen und ihrem, wie wir gesehen haben, fast gleichen Aussehen, kam es vor, daß diese verwechselt wurden oder gar abhanden kamen. Um diesem Umstand abzuhelfen, wurde der Name des Schiffes, auf dem der Träger sich befand, mit Kreide auf die Kopfbedeckung geschrieben. Da diese Aufschrift aber immer wieder weggewischt wurde und man bei einer langen Seereise sehr viel Zeit hatte, ging man dazu über, den Schiffsnamen mehr oder weniger kunstvoll in ein Leinenband zu sticken.

Um 1800 wurden dann statt der Leinenbänder Seidenbänder genommen. Das hatte gegenüber dem Leinenband den Vorteil, nicht so steif zu sein und sich also geschmeidiger um die Mütze bzw. Strohhut legen zu lassen. Es wurde im allgemeinen mit einer schwalbenschwanzförmigen Form der beiden Bandenden getragen. Diese Bandenden sollen wiederum an die Zöpfe der Seeleute erinnern, die sie nach Art des "französischen Zopfes" in zwei - oder dreifacher Flechtung trugen. Diese Zöpfe wurden durch eingeflochtene Garne und reichlich Fett (eventuell sogar Teer) versteift. An Bord blieb der Zopf an Werktagen geflochten, an Sonn - und Feiertagen trug der Seemann die Haare offen.

Handelsmarine

Auch die Matrosen der Handelsmarine trugen Mützenbänder. Erst oft nur mit der Reederei -bezeichnung, später dann auch mit dem Schiffsnamen. Die Trageweise war von Reederei zu Reederei, selbst von Schiff zu Schiff völlig unterschiedlich. Als Ende der 20ziger / Anfang der 30iger Jahre der Tourismus und die Kreuzfahrten stark zunahmen (speziell KDF - Fahrten), wurden die Mützenbänder verstärkt als Werbematerial und Souvenir für die Reisenden hergestellt. Alle großen Reedereien wie z.B.DOAL, HAPAG, HAMBURG - SÜD oder NDL hatten Mützenbänder, die an die Passagiere verkauft bzw. kostenlos abgegeben wurden. Nach Ende des 2.Weltkrieges wurden im Allgemeinen keine Mützenbänder mehr hergestellt. Einige Reedereien wie z.B. F.LAEISZ, HAPAG - LLOYD, HADAG oder R.A.OETKER ließen die Bänder nur zu Werbezwecken herstellen. Wann erstmalig Mützenbänder für die Handelsmarine hergestellt wurden und bis wann diese Bänder getragen wurden läßt sich nicht mehr feststellen.

Küstenschutz Danzig

Im August 1939 wurde der "Küstenschutz Danzig" als Teil der Schutzmacht der Freien Stadt Danzig gebildet. Diese Gruppe hatte circa die Größe einer Kompanie. Der "Küstenschutz Danzig" war zusammengesetzt aus Mitgliedern der Marine - SA und Beamten des Danziger Zolls. Unterstützt wurde die Aufstellung durch die Kriegsmarine. Diese circa 250 Soldaten, sofern man Diese überhaupt als reguläre Soldaten bezeichnen kann, waren mit leichten Waffen ausgerüstet. Durch Befehl Nr.1 des Marinegruppenkommando Ost vom 21. August 1939 wurde der "Küstenschutz Danzig" Teil der Danziger Stadtpolizei. Während der ersten Kriegstage nahm die Einheit an den Kämpfen gegen die polnische Truppen im Gebiet um Danzig unter der Kontrolle der Kriegsmarine mit wenig Erfolg teil. Ende September 1939 wurde der "Küstenschutz Danzig" aufgelöst und die meisten Soldaten kamen zur Kriegsmarine. Als Uniform wurde die Kriegsmarineuniform getragen. An der Mütze wurde die rot / weiße Danziger Kokarde getragen. Über der Kokarde war ein silberner Totenkopf befestigt. Die Aufschrift auf dem Mützenband war Küstenschutz Danzig bzw. Küstenschutz Danzig. Offiziell wurde ab dem 10.September das Mützenband gegen Mützenbänder mit der Aufschrift Kriegsmarine und die Danziger Kokarde gegen die Reichskokarde getauscht. Es gibt aber auch Fotos, auf denen der silberne Totenkopf, die Reichskokarde und das alte Mützenband zu sehen sind. Der Austausch der Effekten war also nach "eigenem Ermessen".

Linienschiff Schleswig - Holstein

Am Beispiel des Linienschiffs Schleswig - Holstein möchte ich ein Schiff vorstellen, das in drei deutschen Marinen Dienst tat. Durch die unterschiedlichsten politischen Veränderungen trugen die Unteroffiziere und Mannschaften im Laufe der fast vier Jahrzehnte währenden Indiensthaltung drei verschiedene Mützenbänder. Da viele der älteren Kameraden das Linienschiff Schleswig - Holstein noch kennen, hier nur kurz die  wichtigsten Daten des Schiffes:

Kaiserliche Marine:

Indiensthaltung: 06.07.1908 - 02.05.1917

Für die Friedenszeit sind keine Besonderheiten zu berichten.

In der Skagerrak - Schlacht bekam das Schiff einen 34 cm Treffer. Dabei wurden drei Mann getötet und acht verletzt. Auf dem Rückmarsch kam das Schiff nochmals gegen angreifende britische Zerstörer zum Einsatz. Am 02.05.1917 wurde das Linienschiff Schleswig - Holstein außer Dienst gestellt. Während dieser Indiensthaltungsperiode wurde das Mützenband mit folgender Inschrift getragen: S.M.S. SCHLESWIG = HOLSTEIN in silberner und goldener Farbe.

Reichs - / Kriegsmarine:

Indiensthaltungen: 01.02.1926 - 20.09.1940; 20.01.1941 - 31.03.1943;

01.02.1944 -25.01.1945

Mit der Wiederindienststellung wurde das Linienschiff Schleswig – Holstein Flottenflaggschiff und blieb dieses bis zum 22.09.1935. Auf Grund der Vorbereitungen zum "Fall Weiß" (Polenfeldzug) wurde das Linienschiff Ende August 1939 zu einem Flottenbesuch nach Danzig entsandt. In Danzig machte das Schiff gegenüber der Westerplatte fest. Am 01.09.1939 eröffnete Schleswig - Holstein das Feuer auf die Westerplatte. Am 18.12.1944 erhielt Schleswig - Holstein in Gotenhafen drei Bombenvolltreffer wodurch 28 Mann der Besatzung fielen. Am 25.01.1945 stellte das Schiff offiziell außer Dienst. Ein Teil der Besatzung wurde zur Verteidigung der Marienburg eingesetzt und dort aufgerieben. In der ersten Indiensthaltungsperiode (bis 1930) trugen die Unteroffiziere und Mannschaften das Mützenband mit der Inschrift: LINIENSCHIFF SCHLESWIG - HOLSTEIN, danach war die Inschrift inhaltlich gleich, jetzt aber in Frakturschrift: Linienschiff Schleswig - Holstein. Zusammenfassend kann man also sagen, das man drei verschiedene Bänder vor sich hat - aber zu allen gehört nur ein Schiff - das Linienschiff Schleswig - Holstein.

S.M.S.SCHLESWIG = HOLSTEIN

LINIENSCHIFF SCHLESWIG = HOLSTEIN

MARINE - HJ

Die MarineHitlerJugend (M.H.J.) ging aus der Deutschen Marinejugend (D.M.J.), dem Bund Deutscher Marine Vereine (B.D.M.V.) und dem Marine SA Jungsturm hervor. Die Mützenbänder waren kornblumenblau mit weißer Inschrift. Die Kokarde war rot - weiß - schwarz in Form eines Rombus. Die Jungen aus dem B.D.M.V. trugen nach der Überführung in die M.H.J. zuerst einheitlich das Mützenband mit der Inschrift: Marine Hitler Jugend. Am Beispiel der Berliner M.H.J. soll die Gründung dargestellt werden: Im August 1933 wurde in Berlin - Grünau der MARINE - SA JUNGSTURM gegründet. Die Wassersportvereine bekamen die Zwangsaufforderung, ihre gesamten Jugendabteilungen vollzählig an den MARINE - SA JUNGSTURM zu überstellen. Im September / Oktober 1933 wurde der MARINE -SA JUNGSTURM in MARINE HITLER JUGEND umgetauft. Die Mützenbänder hatten die Inschrift M.H.J.BERLIN 1 - 18. Die Buchstaben waren zunächst in lateinischen Großbuchstaben, später dann in der gotischen Schrift. Anfang 1935 wurde eine Ehrengefolgschaft gebildet, welche das Band M.H.J. BERLIN 13 trug. Im März 1935 war das erste Auftreten der M.H.J., im gesamten Reich, in Hamburg zum Tag der deutschen Seefahrt. Bis Ende 1944 Anfang 1945 wurde in den Reichsseesportschulen Lehrgänge für die M.H.J. abgehalten. Mit der vorauszusehenden Kapitulation der deutschen Wehrmacht wurden auch die Reichsseesportschulen aufgelöst und die Hitlerjungen zum Volkssturm oder aber wieder in die Heimat geschickt. Zur Zeit sind 136 M.H.J.Mützenbänder mit Vorläufern bekannt.

MARINE - SA

Auch die MARINE - SA trug Mützenbänder. Die Bänder waren schwarz mit goldenen lateinischen Großbuchstaben oder in Frakturschrift (S.A. POTSDAM MARINE - JUNGSTURM SA.Potsdam Marine - Jungsturm). Nur die Bänder der S.A. - Seesportführerschule Neustadt und die Wassersportschule Friedrichsort waren kornblumenblau mit weißer Frakturschrift. Zur Zeit sind 12 Marine SA Mützenbänder bekannt.

Transportflotte Speer

Der Ausgehanzug der Mannschaften der Transportflotte Speer bestand aus blauer Tuchhose, blauer Bluse mit hellblauem Matrosenkragen, schwarzseidenem Tuch und Tellermütze aus blauem Tuch mit schwarzem Mützenband und goldener Aufschrift Transportflotte Speer. An der Mütze wurde die Reichskokarde und ein silbernes Hoheitsabzeichen getragen.

Nachwort

Bundeskanzler Adenauer begann die erste Sitzung, die er 1956 mit den militärischen Abteilungsleitern im Bundesinnenministerium der Verteidigung abhielt (zu Inspekteuren wurden sie erst im folgenden Jahr ernannt), damit, daß er zu dem späteren Generalinspekteur sagte: "Det muß ich Ihnen sagen, Herr Heusinger, die Uniformen von der Bundeswehr müssen attraktiver werden." Die Bundeswehr war für ihn im allgemeinen das Heer. Dann sah er zum Leiter der Abteilung VII (Marine) hinüber und fügte hinzu: "Die Uniformen von de Marine sind natürlich in Ordnung, wie immer."

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10.12.2010 14:29